Wann ist eine Vollnarkose beim Zahnarzt gut?

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Wann ist eine Vollnarkose beim Zahnarzt gut?

Zum Zahnarzt gehen, nichts von der Behandlung mitbekommen, schmerzfrei nach Hause gehen – das klingt für viele, die Angst vor dem Zahnarztbesuch haben, nach einer idealen Lösung. Ganz so einfach ist es aber nicht. In welchen Fällen eine Vollnarkose beim Zahnarzt sinnvoll sein kann, welche Risiken und Kosten ihr bedenken solltet, erfahrt ihr hier!

Bei welchen Zahnbehandlungen ist Vollnarkose sinnvoll?

Bei Patienten, die an Zahnarztangst leiden, ist eine Vollnarkose oft die einzige Möglichkeit, dass der Zahnarzt einen Eingriff durchführen kann. Auch bei kleinen Kindern und Personen mit Beeinträchtigungen oder Behinderungen kann es vorkommen, dass die Narkose für Eingriffe notwendig ist. Warum? Bei vielen Zahnbehandlungen ist es notwendig, den Mund lange offen zu halten, nicht zu schlucken oder etwa auf genaue Anweisungen des Zahnarztes zu reagieren. Wenn der Patient diese nicht versteht, aus Angst zubeißt, den Mund nicht weit genug öffnen kann oder beim langen Offenhalten des Mundes starke Schmerzen bekommt, ist es einfacher, den Eingriff unter Vollnarkose durchzuführen.

Bei besonders komplexen oder schwierigen Eingriffen kann eine Vollnarkose aber bei allen Patienten die beste Lösung sein. Darunter fallen etwa folgende Behandlungen:

  • Totalsanierung
  • Entfernung mehrerer oder eingewachsener Weisheitszähne
  • Eingriffe bei stark entzündeten Kieferbereichen
  • Eingriffe wie das Setzen von Implantaten und Brücken (da hier Zähne abgeschliffen werden müssen)
Eine Alternative zur Vollnarkose ist der Dämmerschlaf (Fachbegriff Sedoanalgesie): Dabei handelt es sich um eine leichte Betäubung, aus der man im Unterschied zur Vollnarkose auch ganz leicht geweckt werden kann. Für den Dämmerschlaf wird ein Beruhigungsmittel in den Arm injiziert, zudem bekommt man eine örtliche Betäubung im Mund. Damit bekommt man vom Eingriff weniger mit und ist entspannt.

Wie läuft die Vollnarkose beim Zahnarzt ab?

Eine Vollnarkose kann ein Zahnarzt nicht „einfach so“ bei einem Behandlungstermin machen. Die Narkose selbst kann auch nur ein ausgebildeter Anästhesist machen! Üblicherweise sieht der Ablauf einer Behandlung unter Narkose so aus:
  1. Im Vorfeld gibt es ein ausführliches Beratungsgespräch, um die Durchführung und die Risiken zu besprechen.
  2. Im Anschluss daran muss der Patient eventuell noch bestimmte Untersuchungen machen und weitere Werte erheben lassen, damit klar ist, dass der Eingriff ohne Risiko möglich ist – das können etwa Blutwerte sein oder ein EKG.
  3. Nachdem alles abgeklärt ist, muss der Zahnarzt einen Kostenvoranschlag erstellen – was kostet die Behandlung unter Narkose? Diesen legt der Patient dann der Krankenkassa vor – nähere Infos zu den Kosten findet ihr noch weiter unten.
  4. Zum Eingriff selbst muss man nüchtern erscheinen, das heißt, dass man mehrere Stunden zuvor nichts gegessen oder getrunken haben muss.
  5. Die Narkose selbst nimmt ein Anästhesist vor, der auch während des Eingriffs anwesend ist. Es gibt verschiedene Narkosemethoden: Die Narkose kann über Inhalation erfolgen oder intravenös, d.h. über eine Spritze.
  6. Die Narkose selbst kann, je nach Eingriff, mehrere Stunden lang dauern.
  7. Nach der Narkose sollte man auch noch Zeit einplanen: Es dauert eine Weile, bis man wieder vollständig wach ist. Auch kann man danach nicht selbst mit dem Auto nach Hause fahren! Am besten ist also, eine Begleitperson zum Eingriff mitzunehmen, die einen danach sicher nach Hause bringt.
Gibt es Risiken bei der Vollnarkose?
Eines muss klar sein: Es gibt keine „kleine“ oder „kurze“ Narkose – eine Narkose ist immer eine Narkose und damit eine Belastung für den Körper. Bei einem zahnmedizinischen Eingriff ist das Risiko für Verletzungen, Atemstillstände und ähnliche Komplikationen viel geringer als bei anderen chirurgischen Eingriffen.

Besonders wichtig ist aber dennoch das Beratungsgespräch am Anfang, in dem der allgemeine Gesundheitszustand, Allergien gegen bestimmte Medikamente, Herzkreislaufprobleme u.Ä. abgeklärt werden müssen. Ein guter Gesundheitszustand des Patienten ist entscheidend dafür, dass er die Narkose gut verträgt.
Welche Kosten können durch die Narkose entstehen?
Einige kleine Münztürmchen

Wie hoch die Kosten genau sind, kommt auf den genauen Eingriff an. Die Kosten müsst ihr auf jeden Fall im Vorhinein genau mit eurem Zahnarzt besprechen, er muss auch einen Kostenvoranschlag vorlegen! Mit mehreren hundert Euro ist zu rechnen – im Netz finden sich Preisangaben von EUR 200 bis EUR 1.500.

In bestimmten Fällen werden die Kosten auch von der Krankenkassa übernommen, etwa bei Kindern bis zum sechsten Lebensjahr, Menschen mit schweren Behinderungen, Personen, bei denen örtliche Betäubungsmittel nicht anwendbar sind (etwa wegen einer Allergie), oder bei Personen mit nachgewiesener Dentalphobie.

Der grundsätzliche Ablauf für die Kostenübernahme ist bei allen Krankenkassen gleich: Der Kostenvoranschlag ist vor Behandlungsbeginn bei der Krankenkasse einzureichen und muss genehmigt werden. Nach erfolgter Behandlung muss man die Rechnung bei der Kassa einreichen und bekommt einen Teil der Kosten rückerstattet – üblicherweise 80% des Kassentarifs für die Behandlung.

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