Die Pros und Contras von selbstgemachter Zahnpasta

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Die Pros und Contras von selbstgemachter Zahnpasta

Gerade bei umweltbewussten Menschen, die auch Müll vermeiden wollen, stehen selbstgemachte Zahnpasten hoch im Kurs. Woraus wird Zahnpasta selbst hergestellt und wie? Was ist aus der Sicht von Zahnärzten nicht optimal daran oder welche Zusammensetzung kann gar die Zähne schädigen?

Index

Die Philosophie hinter selbstgemachter Zahnpasta

Die Idee dahinter ist einfach erklärt: Herkömmliche Zahnpasten enthalten viele Zusatzstoffe – Farben, Emulgatoren, Stabilisatoren, Parabene, Fluorid – die für Geruch, Geschmack und Eigenschaften wie die Schaumfähigkeit verantwortlich sind. Doch braucht man all diese Zusatzstoffe wirklich? Gerade „zero waste“-Anhänger, die möglichst natürlich leben wollen, versuchen mit selbstgemachter Zahnpasta zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen: Einerseits den Verpackungsmüll von Zahnpastatuben zu vermeiden und andererseits nur Bestandteile zu verwenden, die sie für die Reinigung von Zähnen für wirklich notwendig halten. Gerade auch wenn man unter empfindlichen Zähnen leidet, liegt die Suche nach alternativen Putzhilfen nahe.


Organische Zahnpasta und andere Zahnpflegeprodukte

Hausgemachte Zahnpasta und organische Zahnbürste

Was enthält selbstgemachte Zahnpasta?

In Blogs und auf YouTube lässt sich eine Vielzahl an Rezepten für selbstgemachte Zahnpasta finden, oft begleitet von Erfahrungsberichten. Als Grundsatz gilt bei vielen: Sie enthalten nichts, was nicht essbar ist.
Die meisten der Rezepte bestehen aus Kokosöl und Natron. Kokosöl wird aufgrund seiner antibakteriellen und seiner Wirkung gegen Pilze gern verwendet und soll dadurch Karies und Zahnfleischentzündungen reduzieren. Natron wiederum wirkt als Schleifstoff und hellt Zähne leicht auf. Weitere mögliche Bestandteile sind zum Beispiel Birkenzucker (Xylit), Schlämmkreide, Pfefferminzöl oder Kräuter wie Zimt, Thymian oder Kamille (hauptsächlich für den Geschmack).
Für die Herstellung wird das Kokosöl erwärmt und anschließend Natron untergerührt. Um die Zahnpasta hygienisch zu entnehmen, sollte man besser einen Spatel anstatt des Fingers oder der Zahnbürste verwenden. Bei Zimmertemperatur ist die Zahnpasta meist fester als konventionelle Zahnpasta, aber sie erwärmt sich im Mund und wird wieder flüssiger. Sie schäumt im Mund im Unterschied zu gewöhnlicher Zahnpasta natürlich nicht, putzen sollte man mit ihr für die gleiche Zeitspanne wie mit herkömmlicher Zahnpasta.


Die Sache mit dem Fluorid…
Im natur- und alternativmedizinischen Bereich wird vor allem das in Zahnpasten enthaltene Fluorid kritisiert und es wird bezweifelt ob es notwendig ist. Die mögliche Überdosierung durch das Verschlucken von Zahnpasta gerade bei Kindern wird sehr kritisch gesehen, denn Knochen und Zähne können durch erhöhte Aufnahme Schaden nehmen.
Zahnärzte und Zahnarztvereinigungen wiederum sehen Fluorid als entscheidenden Bestandteil von Zahnpasten, da es einen Schutzfilm auf den Zähnen bildet und dadurch das Eindringen von Säuren verhindert und damit letztendlich Karies verhindert. Für Zahnpasten gibt es zudem Grenzwerte, wie hoch der enthaltene Fluoridgehalt sein darf, um Überdosierungen zu verhindern.


Warum warnen Zahnärzte vor selbstgemachter Zahnpasta?
Eine gute Zahnpasta hat viele Aufgaben zu erfüllen: Sie muss Zahnbeläge entfernen, Karies vorbeugen und Zahnfleischbluten sowie Mundgeruch bekämpfen. Dass sich ein Mittel, das alle diese Aufgaben erfüllen kann, schnell in der eigenen Küche herstellen lässt, bezweifeln Zahnärzte. Gerade die Kariesprävention durch das Fluorid fehlt bei selbstgemachter Zahnpasta laut Zahnarztvereinigungen wie der deutschen Bundeszahnärztekammer. Hinzu kommt noch die Gefahr des verstärkten Abriebs von Zahnschmelz durch Abrasivstoffe wie Natron oder Schlämmkreide: Bei Zahnpasta wird darauf geachtet, dass diese Stoffe eine einheitliche Korngröße und gleichbleibende Konzentration enthalten, was bei hausgemachter Zahnpasta nicht einfach zu erreichen ist. Zahnärzte empfehlen daher, selbstgemachte Zahnpasta nicht oder nicht ausschließlich zu verwenden – schließlich gibt es auch Biozahnpasta sowie Zahnputztabs als Alternativen. Will man selbstgemachte Zahnpasta unbedingt probieren, sollte man durch regelmäßige Kontrollen beim Zahnarzt sicherstellen, dass man den Zähnen dadurch nicht schadet.


Organische Kräuter für die Zahnpflege

Organische Option zur Zahnpflege

Naturzahnbürsten sind die natürlichen Begleiter von selbstgemachter Zahnpasta
Die Frage, was die richtige Zahnbürste ist – eine elektrische oder eine herkömmliche Zahnbürste? – wird von umweltbewussten Zähneputzern noch weitergedacht: Sollte nicht am besten eine Zahnbürste aus Naturmaterialien zur Anwendung kommen? Von Zahnbürsten, die ganz aus Naturmaterialien hergestellt werden, raten Zahnärzte jedoch aus verschiedenen Gründen ab: Naturborsten etwa haben einen Hohlraum, in dem sich Bakterien und Pilze festsetzen können, außerdem brechen sie leicht und können dadurch scharfkantig werden. Alternative Zahnbürsten aus den Ästen des Zahnbürstenbaums (Miswak) wiederum sind nicht optimal für die Reinigung aller Zwischenräume und Winkel geeignet, auch diese sind hygienisch nicht unbedenklich und die Ansiedelung von Bakterien, Viren und Pilzen ist hier schnell möglich. Wenn nach Alternativen zur gewöhnlichen Plastik-Zahnbürste gesucht wird, raten Zahnärzte eher zu Modellen aus recyceltem Plastik oder Bio-Kunststoffen.

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